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Über Geld spricht man nicht, oder? Warum Sie Ihre Ausbildungsvergütung kommunizieren sollten

Über Geld spricht man nicht – dieser Grundsatz gilt besonders dann, wenn es um das Gehalt geht. Für junge Menschen auf ...


Über Geld spricht man nicht – dieser Grundsatz gilt besonders dann, wenn es um das Gehalt geht. Für junge Menschen auf der Suche nach dem passenden Beruf ein großes Problem, ist das Gehalt doch einerseits der größte Anreiz überhaupt, eine Ausbildung und kein Studium zu machen und gleichzeitig die Recherche so schwierig wie die Suche nach dem heiligen Gral. Dabei zeigt sich: Unternehmen, die die Ausbildungsvergütung kommunizieren, sind in ihrem Recruiting deutlich erfolgreicher als ihre Konkurrenten – so führen laut Ausbildung.de-Datenanalyse Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben signifikant häufiger in eine Bewerbung als Stellenanzeigen ohne Angaben. Zum gleichen Ergebnis kam übrigens auch die Analyse der Gehaltsreporter GmbH, die Stellenanzeigen für Professionals auf dieses Kriterium geprüft hat. Wie kommt es also, dass dennoch die Mehrheit auf Gehaltsangaben verzichtet?

Warum Unternehmen keine Vergütungsangaben machen

Es gibt selten den einen Grund, warum auf Gehaltsangaben verzichtet wird. Oft ist es die Sorge, weniger als direkte Konkurrenten zu zahlen und damit Bewerber:innen abzuschrecken. Oder es gibt Unternehmensvorgaben, an denen Recruiter:innen nicht mal eben rütteln können. Aber auch fehlende Wahrnehmung der Notwendigkeit oder der Verweis auf die Einsehbarkeit von Tarifen werden als Grund genannt, keine Vergütung in den Stellenanzeigen anzugeben.

Dabei konkurrieren Unternehmen längst nicht nur untereinander um die Talente – sondern auch mit den Universitäten. Und gerade hier kann das Gehalt ein Joker sein, der nur selten gezogen wird. Denn fragt man Schüler:innen, warum sie sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden, steht das Thema Geld schnell im Fokus: 44 % der Schüler:innen können sich laut STARTKLAR Schülerstudie 2022 vorstellen, eine Ausbildung zu machen, weil sie schnell Geld verdienen möchten. Denn während ein Studium weitere Abhängigkeit von den Eltern bedeuten kann oder BAföG zur Unterstützung benötigt wird, erlangt man durch die Vergütung in der Ausbildung bereits eine gewisse finanzielle Eigenständigkeit. Ein Studium wird dagegen häufig mit besseren Karrierechancen und höherem Prestige verbunden. Auch die Tatsache, die berufliche Entscheidung noch weiter hinauszuzögern, spielt der Universität in die Karten. Betrachtet man diese Situation, können es sich Unternehmen also nicht leisten, den stärksten Einflussfaktor unkommuniziert zu lassen.

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Und wie begründet ist nun die Sorge, gegenüber den konkurrierenden Unternehmen den Kürzeren zu ziehen? Keine Frage: Immerhin 38 Prozent der Befragten würden einem Arbeitgeber absagen, wenn die Vergütung unter der von anderen liegt. Doch für die Unternehmenswahl ist das Geld nur bedingt der ausschlaggebende Punkt in der finalen Entscheidungsfindung. Es sind Faktoren wie Sympathie, Chancengleichheit und gute Zukunftsaussichten, die entscheidend dazu beitragen, einem bestimmten Unternehmen zu oder -abzusagen. Selbst die Geschwindigkeit des Gesamtprozesses, kann am Ende ausschlaggebender sein, als die Höhe der Ausbildungsvergütung – so sagen rund 37 Prozent der Ausbildungssuchenden dem Unternehmen zu, von dem sie das erste Angebot erhalten (Quelle: azubi.report 2021).

Junge Menschen brauchen Orientierung

Klar ist, besonders junge Menschen brauchen jede Hilfe bei der Berufswahl, die sie bekommen können – und dazu zählt auch eine offen kommunizierte Ausbildungsvergütung. Besser sogar inklusive Angaben, was man nach der Ausbildung für Karriere- und Verdienstmöglichkeiten hat. Nur so können langfristig junge Talente gefunden und überzeugt werden. Der Teufel liegt hier übrigens oft im Detail. Denn während viele Unternehmen eine Teilkommunikation machen – nämlich auf einen Tarif verweisen – ist dieser in der Realität nur schwer zu recherchieren. Besser: einfach konkrete Zahlen nennen.

Übrigens: Selbst Google weiß schon längst, dass Gehaltsangaben höchste Relevanz haben und bevorzugt diese Stellenanzeigen in der eigenen Jobbörse Google for Jobs.

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