Digital Recruiting

Der Ausbildung.de-Jahresrückblick 2020 – Learnings für das Azubi-Recruiting

Ein außergewöhnliches Jahr 2020 geht zu Ende. Die durch das Corona-Virus verursachte Krise sorgte für einschneidende ...


Ein außergewöhnliches Jahr 2020 geht zu Ende. Die durch das Corona-Virus verursachte Krise sorgte für einschneidende Veränderungen – für Unternehmen, aber auch für angehende Auszubildende. Unternehmen mussten sich der Herausforderung stellen, in überaus schwierigen Zeiten, Fachkräfte zu finden und zu binden. Klar ist: Wenn Ausbildungsmessen ausfallen, wenn Schulbesuche und Tage der offenen Tür keine Option sind, wenn sogar Vorstellungsgespräche entfallen müssen – dann sind digitale Wege zur Gewinnung von Azubis unverzichtbar. 2020 hat uns daher vor allein eines gelernt: Wer bereit ist, sich auf neue Technologien einzulassen und nach vorne zu schauen, kann die Krise meistern. In diesem Jahresrückblick wollen wir daher auf die wichtigsten Ereignisse des Ausbildungsjahres zurückschauen und unsere Erkenntnisse für 2021 zusammenfassen.

1. Digital ist das New Normal

Vorstellungsgespräche im Wohnzimmer, Webinare anstatt Messen, Chatbots als neues Kommunikationsmittel, Recruitingsoftware zur Vereinfachung von Bewerbungsverfahren: 2020 hat die Arbeits- und Recruiting-Welt massiv verändert. Dabei wurden neue Tools getestet und Abläufe angepasst. Und eins ist klar, viele Tools und Abläufe werden auch nach der Pandemie im Einsatz bleiben. So zum Beispiel:
• Remote Work
• Videokonferenzen
• Moderne Recruiting-Software (Online-Tests, Bewerbungsmanagement)
• Webinare und Digitale Events
• Chatbots
 

2. Kommunikation ist wichtiger denn je

Bei all der Bedeutung digitaler Tools, zeigte die Corona-Krise aber auch eines ganz klar: Kommunikation ist wichtiger denn je. Interessant: Bereits vor der Krise war die Mehrheit der Ausbildungssuchenden unzufrieden, was die Kommunikation mit potenziellen Ausbildungsbetrieben angeht (siehe Schülerstudie 2020). Zudem sind rund 57 Prozent der Ausbildungssuchenden unsicher, wenn es um die Wahl der richtigen Ausbildung geht. Die Krise befeuert diese Sorgen, während es viele Betriebe gleichzeitig nicht geschafft haben, ihre Kommunikation rechtzeitig anzupassen. Das Ergebnis: Fast jeder zweite Ausbildungssuchende erhielt im Befragungszeitraum von April bis Mai 2020 keine Rückmeldungen auf konkrete Fragen von einem potenziellen Ausbildungsbetrieb.
Dabei können diese Probleme schnell gelöst werden. Etwa durch Corona-Infobereiche auf der Karriereseite oder eindeutige Hinweise in den Stellenanzeigen. Denn eine Frage beschäftige Ausbildungssuchende in Coronazeiten ganz besonders: Die Frage, ob sie in diesen Zeiten noch gebraucht werden und eine Bewerbung aussichtsreich ist.
 

Praxisbeispiel: Der Corona-Banner auf Ausbildung.de

Partnerunternehmen von Ausbildung.de haben die Möglichkeit, einen Highlight-Banner in ihren Stellenanzeigen und auf ihrem Profil einzubinden. So erkennen Ausbildungssuchende auf einen Blick, dass der Betrieb sein Recruiting fortsetzt oder sogar Auszubildende anderer Betriebe übernehmen kann. Wenig Aufwand für Betriebe – viel Nutzen für Bewerber.

corona_banner_auf_ausbildung.de

3. Die Helden von Morgen: Wer wirklich wichtig ist

Systemrelevante Berufe: 2019 war dies wohl kaum eine Begrifflichkeit, mit der sich Schüler*innen bei der Ausbildungssuche auseinandergesetzt haben. Doch die STARTKLAR-Schülerstudie zeigt: Die Corona-Krise beeinflusst die Berufswahl. So gaben 23 Prozent der Befragten an, sich vermehrt mit systemrelevanten Berufen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig verändert sich die Wahrnehmung der Berufe. Auf diese Weise werden insbesondere Berufe in der Gesundheitsbranche, im Kaufmännischen Bereich und Verkauf sowie im Bereich Umwelt und Lebensmittel positiver wahrgenommen als vor der Krise. Ein Learning, das Unternehmen in ihrer Kommunikation berücksichtigen sollten.
 

Alle Studien 2020 rund um die Ausbildung und Gen Z

PISA-Studie 2020 – OECD
Die Internationale Schulleistungsstudie der OECD.
Berufsbildungsbericht 2020 – BIBB
Enthält umfassende Informationen und Analysen zur Ausbildung und gibt einen Überblick über Programme des Bundes und der Länder zur Förderung der Berufsausbildung.
STARTKLAR Schülerstudie 2020 – Ausbildung.de
Erwartungen von Schüler*innen an Beruf und Arbeitgeber. Inkl. Corona-Sonderbefragung.
Azubi Communication Study – Potentialpark
Welche Kanäle werden im Azubi-Recruiting von Unternehmen genutzt – und welche von potenziellen Bewerbern? Inkl. Ranking.
Digitales Bewerben und Recruiting im Praxistest – StepStone
Wie sind digitale Bewerbungsprozesse vs. wie sie sein sollen – und was Corona verändert hat.
apoBank Schülerberfagung – apoBank
Wie sich Schüler während der beruflichen Orientierung informieren und welche Branchen bei ihnen das meiste Interesse wecken.
NETZWERK Q 4.0 – Institut der deutschen Wirtschaft
Zum Stand der Digitalisierung der Ausbildung.
Mittelstands-Studie zur Digitalisierung – Consultport
Wie der Mittelstand zur Digitalisierung steht und welchen Einfluss Corona hat.
Dentsu Aegis Network CMO Survey – Dentsu Aegis Network
Wie die Gen Z das Thema Datenschutz in sozialen Netzwerken wahrnimmt.
Wachstum oder Rückgang? Wo steht HR in 2020? – Persona Service, Baumgartner & Partner Management Consultants, Skopos
Wie Personalverantwortliche die aktuellen Entwicklungen der Rekrutierungssituation bewerten.
PwC-Studie 2020 – PwC
Wie die Gen Z Umwelt und Nachhaltigkeit wahrnimmt und wie sie kommunizieren möchte.
DIHK-Ausbildungsumfrage 2020 – DIHK
Diesjähriges Fokusthema: Wie die Corona-Krise die Ausbildung beeinflusst.
Azubi-Umfrage – WorldSkills Germany
Wie Auszubildende in der Corona-Krise ihre Zukunftschancen einschätzen.
DGB-Ausbildungsreport – Deutscher Gewerkschaftsbund
Welche Mängel in der Berufsausbildung bestehen.
Recruiting Trends Studie 2020 – Monster AG
Welche Erwartungen die Gen Z an das Berufsleben stellt.
 

Die Top-Meldungen des Ausbildungsjahres 2020

Ausbildungsplatznachfrage sinkt auf Tiefstand
Weniger Nachfrage, weniger abgeschlossene Ausbildungsplätze – berichtet das BUNDESINSTITUT FÜR BERUFSBILDUNG. Erstmals ist die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen auf unter 600.000 gefallen und auch die Anzahl an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist mit 531.400 niedriger als im Vorjahr. Die sinkende Nachfrage kann auf die kleineren Abschlussjahrgänge zurückgeführt werden.

Erster Meister mit Bachelor-Titel ausgezeichnet
Seit Jahresbeginn gibt es im Zuge des Berufsbildungsmodernisierungsgesetzes neue Titel für Meister. Im Januar wurde der erste Meister mit Bachelor-Titel vorgestellt: Feinwerkmechaniker Thomas Diedert.
 
PISA-Studie: Jugendliche träumen von Berufen ohne Zukunft
Bäcker, Maler, Steuerberater – fragt man Jugendliche nach ihren Traumberufen, unterscheiden sich die Antworten kaum von der Wahl ihrer Eltern. Schüler scheinen sich nicht ausreichend mit den Änderungen auf dem Arbeitsmarkt auseinanderzusetzen, schlussfolgert die OECD aus einer PISA-Auswertung über die Berufsvorstellungen Jugendlicher. Besonders schwierig: ein Großteil der besonders beliebten Berufe könnte schon innerhalb der nächsten 15 Jahre durch Automatisierungstechnik wegfallen.

Zahl der dual Studierenden steigt
Rund vier Prozent aller Studierenden in Deutschland absolvieren derzeit ein duales Studium. Waren es im Jahr 2004 noch 40.000 dual Studierende, sind es heute mehr als 100.000. Damit steigt die Beliebtheit kontinuierlich. Für Arbeitgeber zählen sie zu den attraktivsten Bewerbern.

Best practice: „Wir wissen was wir tun“ – neue Imagekampagne von DAS HANDWERK
Die neue Imagekampagne soll deutlich machen, dass ein handwerklicher Beruf nicht nur erfüllend sein kann, sondern mit 130 unterschiedlichen Ausbildungen auch die Möglichkeit bietet, individuelle Begabungen zu fördern. Ziel der Kampagne: Lehrern, Schülern und Eltern deutlich machen, dass eine duale Ausbildung genauso viel wert ist, wie ein Studium.
 
Das Corona-Virus legt Deutschland lahm
Schulen, Kitas und Einzelhandel schließen. Dies trifft auch den regulären Ausbildungsablauf. So wurden alle Abschlussprüfungen bis einschließlich dem 24. April abgesagt.
 
Erste-Hilfe für Ausbildungsbetriebe: Ausbildung.de veröffentlicht Whitepaper mit Recruitingtipps
Wie können Recruitingabläufe aufrechterhalten werden? Welche Informationen benötigen Bewerber und welche Tools helfen? Ausbildung.de fasst das wichtigste zusammen.
 
Berufsbildungsbericht 2020: Trotz Krise – Ausbildung ist Investition in die Zukunft
Der demografische Wandel ist auf dem Ausbildungsmarkt angekommen und die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist zurückgegangen. Auch die angebotenen Ausbildungsstellen waren rückläufig. Positiv: Ausbildende Betriebe haben ihre Lehrstellen im vergangenen Jahr besser mit geeigneten Bewerbern besetzen können als im Vorjahr.

Schülerstudie 2020 von Ausbildung.de: Zukunftsangst – Corona und die Folgen für Azubis
Zwei von drei Azubis sind von den Auswirkungen der Corona-Krise direkt in ihrem Job betroffen, zeigt eine aktuelle Umfrage, die Ausbildung.de gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Potentialpark durchgeführt hat. „Wir erleben eine hohe Verunsicherung bei den Ausbildungssuchenden“, so Felix von Zittwitz, Executive Director bei Ausbildung.de.
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Neue Verordnung: Spahn erleichtert Gesundheitsausbildungen in Pandemiezeiten
Spahn möchte mit einer neuen Verordnung ermöglichen, die Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen an die derzeit schwierigen Bedingungen anzupassen. In einem vorgelegten Entwurf für eine „Verordnung zur Sicherung der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen während einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" heißt es, das BMG werde es den Ländern vorübergehend ermöglichen, von den in den jeweiligen Berufsgesetzen festgeschriebenen Anforderungen abzuweichen.

Corona-Prämie für Übernahme von Azubis
Um einen Einbruch auf dem Lehrstellenmarkt in der Corona-Krise zu verhindern haben Bund, Länder, Wirtschaft und Gewerkschaften unter anderem folgende Maßnahme vereinbart: Betriebe, die Azubis von insolventen Firmen übernehmen, sollen eine staatliche Prämie bekommen. Die Übernahmeprämie soll es zunächst befristet bis zum Ende des Jahres geben.
 
500-Millionen-Schutzschirm für Lehrstellen
Betriebe, die trotz Corona-Krise weiter Lehrlinge ausbilden, sollen dafür finanzielle Unterstützung erhalten. Das sieht offenbar ein Eckpunktepapier der Regierung vor. Pro Lehrstelle soll es bis zu 3000 Euro geben, so tagesschau.de.
 
Duale Ausbildung wird digitaler: Neues Ausbildungsjahr startet mit modernen Berufen
Elf modernisierte duale Ausbildungsberufe für die Wissenswirtschaft und -gesellschaft gehen mit dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August an den Start. Dazu erklärt der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser: „Mit den zum 1. August in Kraft tretenden Berufen werden Ausbildungsgänge für die zukünftige Arbeitswelt bereitgestellt, die Jugendliche und junge Erwachsene optimal auf die technologischen, dienstleistungsorientierten und digitalen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.“
 
Zahl der Ausbildungsanfänger in Deutschland 2019 wieder gesunken
Mit 513.300 Menschen, die 2019 einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet haben, ging die Zahl im Vergleich zu 2018 um 1,6 Prozent zurück, so das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung auf destatis.de. Weniger waren es nur 2016 mit knapp 510.000. In den beiden Zwischenjahren haben vermehrt Bewerber mit ausländischer Staatsangehörigkeit eine Ausbildung begonnen. Ebenfalls zu beobachten: Der seit über zehn Jahren anhaltende Trend, dass Frauen immer seltener eine duale Ausbildung ergreifen setzt sich fort.

DGB-Ausbildungsreport offenbart erhebliche Mängel
„Das Nebeneinander von Fachkräftemangel und hoher Ausbildungslosigkeit ist Gift für unsere Gesellschaft. Wir brauchen endlich eine gesetzliche Ausbildungsgarantie“, betont die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Und auch in der Ausbildung selbst besteht akuter Verbesserungsbedarf, wie der DGB-Ausbildungsreport zeigt. Fehlende Lehrkräfte und technische Ausstattung in der Berufsschule, fachfremde Tätigkeiten und fehlende Ausbildungspläne im Betrieb – missachtet wird oftmals, dass die Ausbildung auch ein Lernverhältnis ist.
 
Recruiting Trends Studie 2020: Die Gen Z und die richtige Balance
Homeoffice ist für 40% der Generation Z ein Muss, erläutert wollmilchsau.de in ihrem Blick auf einen Teil der Recruiting Trends Studie 2020 aus dem Hause Monster AG. Bestünde keine Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, würden sie ein Jobangebot ablehnen. Für weitere 70 % hat eine gute Work-Life-Balance einen hohen Stellenwert. Generell zeigt sich in der Studie bei der Gen Z eine deutliche Tendenz: Sie arbeitet, um zu leben.
 
Lufthansa bittet Piloten, ihre Ausbildung abzubrechen
Traumberuf Pilot? Wegen der Corona-Krise werden bei Lufthansa in den nächsten Jahren keine neuen Piloten gebraucht. Dies bedeutetet auch, dass die rund 700 Flugschüler in Bremen einen neuen Berufsweg wählen sollen, so die Welt. Auf Jahre hinaus gebe es bei den Konzernairlines keinen Bedarf an Nachwuchspiloten, begründete ein Sprecher des Schulbetreibers Lufthansa Aviation Training den Appell.
 
Die Bundeskanzlerin im Dialog mit Azubis und AusbildernWelche Herausforderungen stellen sich Auszubildende in der Pandemie und wie hat sie ihren Ausbildungsalltag verändert? Im virtuellen Bürgerdialog unter dem Motto „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ hat Angela Merkel mit Auszubildenden genau über diese Fragen gesprochen. Dabei wird laut bundesregierung.de deutlich: Die Umstellung auf digitalen Unterricht in den Berufsschulen lief nicht rund und die Sorge, ob es zu einer Übernahme im Betrieb kommt, schwingt bei vielen mit.
 
#RC Lab: Digitales Azubi-Recruiting Digital ist das new normal: Das gilt auch für das Azubirecruiting. Wo steht das digitale Recruiting aktuell, wo entwickelt es sich hin und was sind aktuelle Trends? Darum drehte sich das #RC Lab Digitales Azubi-Recruiting.
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Deutlicher Rückgang an Auszubildenden: Was Unternehmen nun tun können.
57.600 Ausbildungsverträge weniger als noch 2019 wurden in diesem Jahr geschlossen – ein Minus von elf Prozent. Dies geht aus der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vorgestellten Ausbildungsbilanz 2020 hervor. Als Hauptgründe werden nach Angaben des Instituts ein deutlich reduziertes Angebot an Ausbildungsplätzen sowie eine zugleich gesunkene Nachfrage nach Lehrstellen im Zuge des Corona-Virus genannt.
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