Siemens Energy geht mit einem neuen Ausbildungskonzept an den Start. „SEED“ (Siemens Energy Education and Experience Design) ist das neue Ausbildungskonzept, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Gen Z. Ein Gastbeitrag von Christoph Kunz, Global Head of Vocational Education and Training bei Siemens Energy.
„Education is the most powerful weapon which you can use to change world.”
(N. Mandela)
Ein Zitat, das die Relevanz von Bildung zeigt. In den letzten Jahren gab es viele Entwicklungen und Trends, die Bildung massiv beeinflusst haben und dies auch immer noch tun. Es ist an der Zeit, Bildung disruptiv zu denken und sich auf die Reise in eine neue Lernwelt und Lernpädagogik zu begeben. Genau auf dieser Reise befindet sich unsere Ausbildung bei Siemens Energy.
Inhalte im Überblick
Siemens Energy begegnet neuen Bildungstrends
Der Bildungsbereich wurde in den letzten Jahren massiv von verschiedenen Einflussfaktoren getroffen. Kurze Technologie-Lebenszyklen, steigende Anforderungen an das Kompetenzprofil sowie immer weiterwachsende Komplexität und Agilität führen zu einer kürzer werdenden „time to competence“.
Dem Ganzen nicht genug. Seit 2015 taucht auch im Bildungsbereich die Digitalisierung als revolutionärer Trend auf. Ist die Digitalisierung im Lehr- und Lernbereich eine Modeerscheinung, ein manifestierter Trend oder gar nur ein netter „show case“ ohne Wirkung? Aus meiner Sicht ist die Bildungsbranche in vielerlei Hinsicht von diesen „Entwicklungen“ betroffen.
Welche Kompetenzen zukünftig relevant sind
Einmal im Hinblick auf das, WAS vermittelt wird, also im Bereich der Kompetenzmodelle. So werden Digital Skills wie Cyber Security, Digital Load Management, Digital Device Usage, Agile Methods oder Content Creation immer relevanter. Zusätzlich fordern Technologien wie Additive Manufacturing, Data Analytics, Digital tTin, Robotik oder XR auch ihren Platz in der Ausbildung.
Zukunftsfähige Prozesse beim Lehren und Lernen
Aber auch bei der Frage, WIE Wissen und Handlungskompetenz aufgebaut werden, ist einiges geschehen. Die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen durch unterschiedlichste pädagogische Ansätze (z. B. eduScrum oder peer education) entwickelte sich rasant – ja sogar mit disruptiven Ansätzen. All das beeinflusste das Ecosystem der Bildung in einer noch nie da gewesenen Geschwindigkeit und umfänglichen Dimension.
Umfelder für bestmögliche Lernerlebnisse
Studien der TU München oder auch der Harvard University zeigen, dass die Lehr- und Lernumgebungen einen massiven Einfluss auf den Lernerfolg haben.
Somit ist das Umfeld – der Ort, WO Lernen stattindet – aus unserer Sicht der sogenannte dritte Pädagoge, neben den Lehrenden und Lernenden. Hier gilt es, gerade für die jungen Menschen der GenZ und GenAlpha, entsprechen Oasen zu schaffen, um bestmögliche Lernerlebnisse zu schaffen.
Digitale Tools für besseres Lernen?
Zu guter Letzt haben sich durch diese großen Veränderungen – auch getrieben durch die Digitalisierung des Lernens – weitere Optionen eröffnet, WOMIT gelernt wird. Lernplattformen und Content in allen Variationen sprießen wie Pilze aus dem Boden.
Aber macht uns die Vielzahl von digitalen Angeboten wirklich besser? Oder sind sie vielmehr ein sinnvoller „Lückenfüller“, wenn die Lernenden ohne Aufsicht sinnvoll beschäftigt werden müssen, weil der:die Trainer:in an einem Meeting teilnehmen muss? Gibt es repräsentative Studien, die zeigen, dass die stundenlange Beschäftigung mit Online-Angeboten wirklich effektives und effizientes Lernen ermöglicht?
Mir ist hier nichts bekannt.
Eines ist klar: Zumindest zahlt der Einsatz diverser Möglichkeiten nicht in das Alleinstellungsmerkmal eines Ausbildungsbereiches ein. Die Optionen stehen jedem, der die Finanzkraft hat, zur Verfügung und machen Ausbildung nicht attraktiver und vermutlich auch nicht besser.
#edu4energy: Ein neues Ausbildungskonzept entsteht
Wir bei #edu4energy haben uns dafür entschieden, Ausbildung neu zu denken und die Transformation als Chance zu sehen, neue Wege in der Ausbildung zu gehen. Im Juni 2020 haben wir uns auf die Reise begeben und in einer umfänglichen Markt- bzw. Branchenanalyse unsere strategische Ist- und Zielposition herausgearbeitet.
Ein Leuchtturm im Bereich der Ausbildung, der den Namen „Siemens Energy Professional Education“ trägt, ist unsere Vision. Dass auch Ausbildung ein Geschäftsmodell braucht, war auf diesem Weg ebenso eine Erkenntnis wie die Entwicklung eines innovativen Ausbildungskonzeptes.
Unter dem Motto „think big, bold and ambitious“ starteten wir in den Entwicklungsprozess. Das Öffnen der Wertschöpfungskette und das Agieren in einem Ecosystem waren große Herausforderungen in den Bereichen Kultur, Werte und Mindset. Neben einem innovativen und disruptiven Geschäftsmodell entstand ein mutiges Ausbildungskonzept, das sich aktuell in der Evaluierungs- bzw. Pilotphase befindet.
SEED revolutioniert – und überzeugt
Das neues Ausbildungskonzept „Siemens Energy Experience and Education Design“ (SEED) revolutioniert mittlerweile die etablierten Ausbildungsstrukturen und -prozesse in unserer Siemens-Energy-Ausbildung in Deutschland grundlegend und ist auf unsere Zielgruppe junge Menschen der GenZ und GenAlpha ausgerichtet.
Dabei verschieben sich pädagogische Grundelemente ebenso grundsätzlich wie die Rolle des/ der Ausbilders*in bzw. Trainers*in. Lehr- und Lernprozesse richten sich an Trends der Geschäftswelt und an eine volatile, ungewisse, komplexe und ambige Arbeitswelt.
Der Fokus liegt bei uns auf „use cases“ und nicht auf „show cases“. Gerade im Bereich „digital learning“ gibt es am Markt genügend „show cases“ ohne die Lerneffektivität und -effizienz zu berücksichtigen. Dass „digitales Lernen“ uns hilft, an Attraktivität zu gewinnen, ist für uns ein Mythos.
Erfolgsrezept: Mindset Shift von „Industrie“ zu „Digital“
Die Siemens Energy Professional Education befindet sich auf einer spannenden und transformativen Reise. Unsere Vision ist, als resilientes Team diese Journey erfolgreich zu gestalten und für unser Unternehmen den bestmöglich ausgebildeten Nachwuchs zu liefern. Mit intensiver Arbeit an unserer Kultur, unseren Werten und unserem Mindset ist es uns gelungen, einen super Team-Spirit aufzubauen. Dieser entpuppt sich immer mehr als Nährboden für unseren Erfolg.
Der Mindset Shift vom „Industrial Age Mindset“ hin zum „Digital Age Mindset“ ist einer der größten und wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Um dies zu sichern, musste das richtige „Digital Age Skillset“ aufgebaut werden.
Dazu gehören Fähigkeiten wie z. B.
- Leading beyond the edges
- Building deep trust relationships
- Forming and leading virtual Teams
- Collaborating and Co-Creation and Learning dynamically.
Alle Elemente sind in unseren Werten oder Arbeitsorganisation manifestiert.
Genau dieses Mindset ist wiederum die Basis für Erfolg. Und genau diesen werden wir haben! Mit der richtigen Kultur und dem richtigen Mindset ist eines unserer Learnings:
„Transformation kann auch Spaß machen!“