Unternehmenskultur spielt eine zentrale Rolle beim Employer Branding und der Fachkräftegewinnung. Doch die junge Generation – die Gen Z – stellt neue Anforderungen an Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf Werte. Die Unternehmenskultur ist daher ein wichtiger Faktor in der Bindung von Auszubildenden auch über die Ausbildung hinaus, um zukünftig einen Mangel an Fachkräften im Unternehmen zu vermeiden.
Was ist Unternehmenskultur eigentlich? Kurz und knapp: Sie legt fest, welche Grundwerte und Verhaltensweisen in einem Unternehmen gelten. Eine starke Kultur kann für potenzielle neue Mitarbeiter/innen wie für Auszubildende attraktiv sein.
Dabei sollte man wissen: Die Gen Z ist auf der Suche nach Einstellungsbedingungen, die ihnen mehr als nur ein attraktives Gehalt bieten. Ihnen ist es wichtig, dass ihre Arbeit zu etwas Wertvollem beiträgt und dass sie in einem Umfeld arbeiten, das sie respektiert und schätzt.
Das bestätigt auch der azubi.report 2022: 59 Prozent der Befragten Auszubildenden geben an, dass ihre Erwartungen an eine Ausbildung nicht erfüllt werden, wenn sie nicht gleichwertig mit anderen Mitarbeiter/innen behandelt werden. Für 65 Prozent von ihnen ist das auch der Fall, wenn sie wenig dazulernen. Eine starke Unternehmenskultur kann auf diese Bedürfnisse einzahlen.
Eine starke Kultur kann auch die Motivation der Mitarbeiter/innen und Auszubildenden steigern und sie im täglichen Doing, in größeren Projekten oder in Vorbereitung auf wichtige Prüfungen unterstützen.
Gerade Auszubildende brauchen ein Umfeld, in dem sie gefördert und unterstützt werden, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Eine solide Kultur schafft Vertrauen und Loyalität und führt zu höherer Produktivität und Engagement – bei Auszubildenden und Mitarbeiter/innen.
Tatsächlich, so zeigt es der azubi.report 2022, besteht hier noch Aufholbedarf bei den Unternehmen. Denn gerade die Unterstützung nimmt mit steigendem Ausbildungsjahr ab. Erhalten im ersten Ausbildungsjahr noch 71 Prozent der Azubis ausreichend Unterstützung, wenn Sie benötigt wird, sind es im vierten Ausbildungsjahr nur noch 33 Prozent.
Unternehmenskultur auf dem Prüfstand Wo es in Sachen Unternehmenskultur noch Verbesserungspotenzial gibt, zeigt ein Blick in den azubi.report 2022:
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Für Unternehmen ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um einen konsistenten Eindruck der Unternehmenskultur zu vermitteln, die vor allem mit der eigenen Employer Brand Hand in Hand geht.
Unternehmen müssen ihr Employer Branding daher so gestalten, dass es im Einklang mit den Unternehmenswerten steht. Die Unternehmenswerte sollten auf allen Ebenen des Unternehmens gelebt werden, damit diese glaubwürdig sind. Dadurch wird ein positives Image des Arbeitgebers vermittelt, das sich positiv auf die Bindung von Auszubildenden auswirkt.
Diese drei Tipps helfen dabei, die ersten Schritte in Richtung starker Unternehmenskultur zu gehen:
Indem Unternehmen ihre Kultur definieren und diese mit all ihren Maßnahmen untermauern, haben sie die Chance, Auszubildende effektiv an sich zu binden. Mit einer starken Kultur können Unternehmen nicht nur Fachkräfte gewinnen und halten, sondern auch langfristig Erfolg haben – indem sie ein Umfeld schaffen, das leistungsorientiert und gleichzeitig respektvoll ist.
Eine Unternehmenskultur, die zugleich authentisch und attraktiv ist, ist ein Schlüssel zum Erfolg bei der Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften. Sie bietet jungen Menschen Perspektiven und gibt ihnen das Gefühl, dass sie sich in dem Unternehmen heimisch fühlen können, wenn Sie in der Kultur den richtigen Fit für sich erkennen.
Gerade in den Ausbildungsbetrieben spielt die langfristige Bindung von Auszubildenden eine besonders große Rolle. Verlassen sie nämlich nach der Ausbildung das Unternehmen, brechen potenzielle Fachkräfte weg und eine Lücke entsteht, für die man hohe Investitionen aufbringen muss, um diese zu füllen.
Eine attraktive, überzeugende und authentische Unternehmenskultur kann helfen. Sie gibt jungen Menschen das Gefühl, dass sie in dem Unternehmen ankommen und sich heimisch fühlen können. So kann über die Zeit der Ausbildung eine echte Bindung entstehen. Gleichzeitig schafft eine solche Kultur auch Identifikation mit dem Unternehmen und motiviert die jungen Menschen, ihre Karriere im Unternehmen fortzuführen.
Markenbildung: Darum ist es wichtig, die eigene Brand zu entwickeln Die eigene Employer Brand - also die Arbeitgebermarke - und die damit einhergehende Markenbildung ist bei Konzernen sowie Mittelstandsunternehmen längst Teil des Recruitings. Gerade in Sachen Außenwirkung ist es wichtig, inhaltlich und stilistisch konsistent zu sein und die passende Zielgruppe zu erreichen. Wer Beispiele für effektive Image-Strategien sucht, sollte vor allem auch beobachten, welche Maßnahmen die Konkurrenz ergreift. |
Unabhängig von der Schaffung eines positiven Images ist es jedoch wichtig, die Identifikation der Auszubildenden mit dem Unternehmen zu stärken. Dies bedeutet, dass Betriebe und Konzerne versuchen müssen, den Auszubildenden ein Gefühl der Verbundenheit zu vermitteln. Das beinhaltet auch, sie in die Entscheidungsprozesse des Unternehmens einzubinden.
Dazu gehören unter anderem Veranstaltungen oder Projekte, bei denen die Azubis mehr über ihr Unternehmen erfahren können oder wo sie selbst Ideen einbringen können. Auch in der Außenwahrnehmung kann das attraktiv auf neue potenzielle Bewerber/innen wirken.
Darüber hinaus sollten Unternehmen auch andere Maßnahmen ergreifen, um Fachkräfte anzuziehen und zu halten. Sie sollten strategisch attraktive Karriereperspektiven schaffen sowie Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten – sowohl intern als auch extern –, um talentierte Auszubildende zu binden und zu fördern.
Unternehmen können durch eine starke Unternehmenskultur nicht nur ihr Employer Branding stärken, sondern auch die Bindung von Auszubildenden und den Gewinn von Fachkräften fördern.
Ein gelungenes Employer Branding kann die jungen Talente der Generation Z begeistern. Es geht Hand in Hand mit der Unternehmenskultur. Fügt sich alles zu einem stimmigen, authentischen Bild, kann es letztendlich zur Bewerbung passender Kandidat/innen führen.
Im azubi.report 2022 haben wir dem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet: