Studienabbrecher:innen gezielt ansprechen? Unbedingt! Knapp ein Drittel verlässt die Hochschule ohne einen Abschluss: eine hoch motivierte Gruppe junger Menschen, die mit viel Motivation jedes Unternehmen bereichern kann.
Die Zahl der Hochschulabsolventen sinkt – und das, obwohl sich jedes Jahr mehr junge Menschen an einer Universität oder Fachhochschule einschreiben. Grund für die sinkende Absolventenzahl sind die steigenden Abbrüche.
28 Prozent der Bachelor-Studierenden der Anfangsjahrgänge 2016 und 2017 sowie 21 Prozent der Master-Studierenden des Anfangsjahrgangs 2018 haben ihr Studium vorzeitig abgebrochen, so das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Auch während Corona ist diese Quote nicht signifikant angestiegen und ähnelt den vorherigen Berechnungen von 2020.
Das bedeutet: Bei 473.665 Studienanfänger:innen im Studienjahr 2022/2023 sind allein darunter gut 130.000 Menschen, die sich im Laufe des Studiums neu orientieren wollen.
Unternehmen haben längst erkannt, dass hier eine hoch motivierte Gruppe junger Menschen wartet, die mit viel Motivation das eigene Unternehmen bereichern kann. Aber wissen das auch die Studienabbrecher:innen? Tatsächlich nicht immer, weshalb es sich anbietet, Studienabbrecher:innen ganz bewusst als eigenständige Zielgruppe anzusprechen.
Auch wenn Studienabbrecher:innen im Studium nicht gefunden haben, was sie suchten, wissen sie zumindest, was sie NICHT wollen. Oftmals liegt es an der Theorie und dem fehlenden Praxisbezug, dass Studierende der Universität den Rücken kehren wollen. Aber natürlich können auch Überforderung, Leistungsdruck oder finanzielle Sorgen den Wunsch nach einem Neuanfang beeinflusst haben.
Die Vorteile, die Studienabbrecher:innen für eine Ausbildung mitbringen, liegen auf der Hand. Sie haben mehr Erfahrung als Schulabgänger:innen, eine bessere Vorstellung, was sie von ihrer Zukunft erwarten und bringen neben einem hohen Abschluss auch schon erstes Fachwissen mit. Zudem kann der Neuanfang motivierend sein, sodass Studienabbrecher:innen mit viel Enthusiasmus in die Ausbildung starten.
Viele Studienabbrecher:innen sehen sich nicht sofort als High Potentials. Hier kommt die zielgruppengerechte Kommunikation ins Spiel!
Qualifiziert, motiviert, gefragt: alles Begriffe, die Sie mit Studienabbrecher:innen als mögliche Auszubildende verbinden. Die Studierenden dagegen setzen sich viel mehr mit den negativen Aspekten auseinander. Sie haben etwas angefangen – und nicht zu Ende gebracht. Womöglich sind sie an Prüfungen gescheitert, haben Grenzen aufgezeigt bekommen. Natürlich sehen sich viele nicht sofort als High Potential, das bei Ihnen offene Türen einrennen wird. Hier kommt die zielgruppengerechte Kommunikation ins Spiel!
Zweifel lassen sich schnell ausräumen, indem sie mit einer direkten Kommunikation auf Studienabbrecher:innen zugehen. Rufen Sie in Ihren Stellenanzeigen ganz gezielt dazu auf, sich als Studienabbrecher:in bei Ihnen zu bewerben. Erstellen Sie eine Landingpage im Rahmen Ihrer Recruitingseite, auf der Sie Studienabbrecher:innen über eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen informieren. Auch eine Social-Media-Kampagne kann sich als sinnvoll erweisen.
Auch, wenn Studienabbrecher:innen im Azubi-Recruiting besonders gefragt sind, bringen sie häufig auch mehr Bedürfnisse mit. Dazu gehört beispielsweise eine verkürzte Ausbildungsdauer, klare Karriereoptionen nach der Ausbildung, ein attraktives Einstiegsgehalt, sowie ein flexibles Einstiegsdatum. Gehen Sie auf diese Faktoren ein. Zudem kann es sinnvoll sein, eine Art Programm für Studienabbrecher anzubieten – vergleichbar mit Abiturientenprogrammen, die gezielt die großen Potenziale fördern.
Zu Benefits und passgenauen Angeboten für Studienabbrecher:innen zählt auch das Thema Berufsorientierung. „Wie geht es jetzt weiter? Welche Karriere-Möglichkeiten habe ich?“ Fragen, auf die junge Talente nach ihrem Aus an der Uni dringend Antworten suchen!
Ausbildung.de bietet Ausbildungsinteressierten eine umfassende Orientierung rund um die Themen Ausbildung, Beruf und Karriere. Mit dem Ratgeber für Studienabbrecher:innen finden junge Menschen, die sich nach einem Studium neu orientieren wollen, alle Antworten auf Ihre Fragen.
Darüber hinaus haben Unternehmen hier die Möglichkeit, direkt auf Studienabbrecher:innen zuzugehen. Mit Statements und Erfahrungsberichten von Personalverantwortlichen und Auszubildenden können Hürden schnell abgebaut werden. Der Ratgeber ist die erste Anlaufstelle für Studienabbrecher:innen, die über Google nach Informationen suchen.