Viele Unternehmen fragen sich: Sind potenzielle Auszubildende bereit, für ihre Ausbildung umzuziehen?
In Zeiten des Fachkräftemangels und der demografischen Veränderungen ist es entscheidend zu wissen, wie flexibel die junge Generation bei der Wahl ihres Ausbildungsortes ist. Der azubi.report 2024 liefert hierzu aufschlussreiche Daten und zeigt, dass die Bereitschaft zum Umzug durchaus vorhanden ist.
Laut azubi.report 2024 haben knapp die Hälfte der Auszubildenden außerhalb ihrer Heimatregion nach einer Ausbildung gesucht. Das zeigt: Viele junge Menschen sind, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich nicht nur auf ihre unmittelbare Umgebung zu beschränken. Eine Erkenntnis, die Unternehmen nutzen kann – vor allem, wenn diese in Regionen tätig sind, in denen das Angebot an Ausbildungsplätzen höher ist als die Nachfrage.
Wer auch außerhalb seiner Heimatregion nach passenden Bewerber: innen sucht, trifft durchaus auf Ausbildungssuchende, die Gleiches tun: außerhalb der Heimat nach dem passenden Ausbildungsplatz suchen.
Hast du auch außerhalb deiner Heimatregion nach einem Ausbildungsplatz gesucht?
Quelle: azubi.report 2024
Das Bild von Auszubildenden, die fast ausschließlich in ihrer Heimat tätig sind, trifft nicht zu. Unterm Strich sind 4 von 10 Auszubildenden für ihre Ausbildung tatsächlich umgezogen. Es kann sich also durchaus lohnen, über den Tellerrand hinauszublicken und seine Azubi-Recruiting-Aktivitäten auch auf benachbarte Städte, Regionen oder Bundesländer auszudehnen.
Ein Drittel der Umzüge erfolgte, weil der gewünschte Ausbildungsberuf in der Heimatregion nicht verfügbar war. Dies zeigt, dass die Verfügbarkeit bestimmter Ausbildungsberufe ein entscheidender Faktor für die Mobilität der Auszubildenden ist.
24% der Befragten gaben an, dass sie in einer bestimmten Stadt oder Region leben wollten, und 15% wollten von zu Hause wegziehen. Dies unterstreicht den Wunsch der Gen Z nach neuen Erfahrungen und Veränderungen.
Bei 12% der Befragten lag der Umzug in der Tatsache begründet, dass in der Heimatregion kein freier Ausbildungsplatz gefunden wurde.
Immerhin fast jede:r Zehnte gab an, die Ausbildung bei einem ganz bestimmten Unternehmen absolvieren zu wollen. Ein Wunsch, für den der Umzug in Kauf genommen wurde.
Warum bist du für deine Ausbildung umgezogen?
Quelle: azubi.report 2024
Es kann sich für Unternehmen lohnen, ihre Aktivitäten in Sachen Azubi-Recruiting auch auf benachbarte Städte, Regionen oder Bundesländer auszudehnen. Durch eine überregionale Suche können sie potenzielle Auszubildende ansprechen, die bereit sind, für ihre Ausbildung umzuziehen.
Unternehmen, die sich durch überregionales Azubi-Recruiting passende Azubis sichern möchten, können einen möglichen Umzug bereits in der Stellenausschreibung zum Thema machen. Vielleicht gibt es im Unternehmen bereits Azubis, die für ihre Ausbildung umgezogen sind? Erfahrungsberichte helfen bei der Entscheidungsfindung enorm!
Generell gilt: Ein Umzug bedeutet ebenso wie der Start ins Berufsleben eine große Veränderung für junge Menschen. Wer hier aktiv kommuniziert, schafft Vertrauen – und rückt die Idee eines Umzugs schnell von einem „Ding der Unmöglichkeit“ zu einer Option, über die sich nachdenken lässt.
Unternehmen können junge Menschen unterstützen, indem sie bei der Wohnungssuche helfen. Dies kann den zusätzlichen Stress und die Unsicherheit, die mit einem Umzug verbunden sind, erheblich reduzieren. Nicht vergessen: Wohnkosten belasten das ohnehin meist schmale Budget von Auszubildenden teils erheblich. Wer beispielsweise einen Zuschuss zu den Wohnkosten leistet, schafft deutliche Anreize.
Die Daten aus dem azubi.report 2024 zeigen deutlich, dass viele potenzielle Auszubildende bereit sind, für ihre Ausbildung umzuziehen. Unternehmen sollten diese Bereitschaft nutzen und ihre Rekrutierungsstrategien entsprechend anpassen. Durch überregionale Rekrutierung und Unterstützung bei der Wohnungssuche können sie ihre Chancen erhöhen, die passenden Talente zu finden und langfristig zu binden.
Knapp die Hälfte der Auszubildenden suchen außerhalb ihrer Heimatregion nach einer Ausbildung.
40% der befragten Auszubildenden sind für ihre Ausbildung umgezogen.
Die Hauptgründe sind die Nichtverfügbarkeit des gewünschten Ausbildungsberufs in der Heimatregion (30%), der Wunsch, in einer bestimmten Stadt oder Region zu leben (24%), und der Wunsch, von zu Hause wegzuziehen (15%).
Unternehmen können die Umzugsbereitschaft fördern, indem sie überregionale Rekrutierungsstrategien anwenden und Unterstützung bei der Wohnungssuche anbieten.
Die überregionale Rekrutierung ist wichtig, weil sie die Chancen erhöht, passende Talente zu finden, die bereit sind, für ihre Ausbildung umzuziehen.
Die Verfügbarkeit bestimmter Ausbildungsberufe spielt eine entscheidende Rolle, da ein Drittel der Umzüge darauf zurückzuführen ist, dass der gewünschte Ausbildungsberuf in der Heimatregion nicht verfügbar ist.
Die Bereitschaft der jungen Generation, für ihre Ausbildung umzuziehen, ist höher als oft angenommen. Unternehmen sollten diese Mobilität nutzen und ihre Recruiting-Strategien entsprechend anpassen, um die besten Talente zu gewinnen und langfristig zu binden. Das gilt besonders in Regionen, in denen das Angebot an Ausbildungsstellen höher ist als die Nachfrage.
Wer überregional passende Azubis finden will, sollte prüfen, ob Anreize geschaffen werden können, die den Umzug attraktiver machen. Das kann Unterstützung bei der Wohnungssuche sein, ein Zuschuss zu den Wohnkosten – oder Erfahrungsberichte von Azubis, die den Umzug bereits hinter sich haben.
In jedem Fall wichtig: klare und umfassende Infos zu Benefits, Vorteilen und weiteren Angeboten Ihres Unternehmens, die einen Umzug schmackhaft machen – deutlich kommuniziert im Rahmen Ihrer Orientierungsangebote und Ihrer Stellenanzeigen.
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