Sind wir ehrlich, in unserer Vorstellung hat 2021 ganz anders ausgesehen: Corona im Griff, die Wirtschaft im Aufschwung und Ausbildungsplätze, die sich einfach besetzen lassen. Doch war auch dieses Jahr gefühlt ein weiteres 2020.
Andauernde Krise, Homeoffice, Schulschließungen, Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsplätze – das Szenario hat sich nicht wirklich verändert. Die Art und Weise damit umzugehen allerdings schon. Gewinner sind die, die sich bereits 2020 auf neue Technologien eingelassen und den digitalen Wandel vollumfänglich angestrebt haben. So hat sich das, was wir im letzten Jahr noch als New Normal bezeichnet haben, in diesem Jahr bereits etabliert und weiterentwickelt. Das zeigt sich darin, wie wir arbeiten, aber auch darin, wie rekrutiert wird.
In diesem Blogbeitrag fassen wir unsere Top-5-Erkenntnisse aus 2021 zusammen, um mit den gewonnenen Learnings erfolgreich in ein neues Jahr zu starten – ein Jahr, das uns sicherlich wieder vor neue Herausforderungen stellen wird. Bleiben wir optimistisch!
Ausbildungsbetriebe sind ambitioniert, wenn es um die Ausbildung geht und machen im Krisenmanagement vieles richtig. Ob Krisenkommunikation oder Bewerbungsprozess − der azubi.report 2021 hat gezeigt: Auszubildende in den ersten Ausbildungsjahren stellen ihren Unternehmen gute Zeugnisse aus. Doch besonders kurz vor Ende der Ausbildung zeichnet sich ein anderes Bild ab. Der Optimismus der Auszubildenden scheint nachzulassen und einer großen Verunsicherung Platz zu machen, Hoffnungen auf eine Übernahme schwinden. Aber die Pandemie alleine reicht hier nicht als Erklärungsgrund. Es müssen vor allem auch Auszubildende abgeholt werden, die aufgrund ihres Ausbildungsfortschritts zwar schon eigenständiger arbeiten, trotzdem aber genauso einen Ansprechpartner benötigen. Gerade wenn es um das wichtige Thema Zukunftsplanung geht, brauchen die Auszubildenden Perspektiven und Unterstützung. Die schwindende Hoffnung auf eine Übernahme mit steigenden Ausbildungsjahren zeigt, dass hier noch Potenzial zur Verbesserung besteht. Das ist gerade jetzt besonders wichtig, denn eines verstärkt die Krise deutlich: den Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz.
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Trotz einer zu Beginn positiven Grundeinstellung sinkt die Zufriedenheit der Auszubildenden mit jedem Ausbildungsjahr. Dabei ist Zufriedenheit nicht nur der bestimmende Faktor, wenn es darum geht, Azubis als Fachkräfte zu halten, sondern auch in der Kommunikation nach außen. Denn jede:r Auszubildende ist heute auch Microinfluencer:in – ein zufriedener Azubi die beste Werbung. Besonders über Betreuungsschlüssel muss nachgedacht werden. Denn gerade dort, wo direkte Ansprechpartner fehlen und die Unterstützung bis zur letzten Prüfung fehlt, steigt die Unzufriedenheit. Auch ausbleibende Wertschätzung für die geleistete Arbeit trägt zum Unmut bei. Gerade im Hinblick auf die Übernahme in ein fortlaufendes Arbeitsverhältnis im Betrieb und die Sicherung von Fachkräften sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um Auszubildende bis zum Ende der Ausbildung fachgerecht zu betreuen und zu unterstützen.
Auszubildende finden so leicht wie nie einen Ausbildungsplatz. Was für Bewerber positiv ist, führt bei Unternehmen zu erhöhtem Druck. Im War for Talents entscheiden vor allem zwei Faktoren: Geschwindigkeit und Angebot. So gilt es, eigene Bewerbungsprozesse kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu optimieren. Dieser Herausforderung müssen sich Unternehmen stellen, um konkurrenzfähig zu bleiben und Bewerbern mehr bieten zu können als andere Wettbewerber. Dabei hat sich die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen inzwischen gut auf digitale und schnelle Prozesse eingestellt. Das Problem: Wer noch nicht so weit ist, dem droht jetzt umso mehr den Anschluss zu verpassen.
Das Gute: Die Ausbildung wird von Jugendlichen als Chance wahrgenommen. Die Herausforderung: Sie haben hohe Erwartungen an Unternehmen. Ob die Arbeit selbst, die Benefits oder das Engagement des Unternehmens – neben Perspektiven, Entwicklungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance und konkreten Arbeitsinhalten werden Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit vermehrt zu Themen, über die Unternehmen mit Bewerber:innen sprechen sollten. Echte Einblicke und eine offene Kommunikation sind zur Gewinnung des Nachwuchses daher eine Notwendigkeit
Nicht nur Jugendliche sehen sich einem enormen Wandel von Ausbildung, Arbeit, vielleicht sogar ihrer gesamten beruflichen Zukunft gegenübergestellt. Gleiches gilt auch für die Unternehmen. Nie mussten Ausbildung und Beruf in so kurzer Zeit neu gedacht werden und sich umso stärker als adäquate Alternative zum Studium positionieren. Doch in dieser Herausforderung steckt enormes Potenzial: Es besteht die einzigartige Möglichkeit, die Zukunft mit der nächsten Generation gemeinsam zu gestalten. Eine Message, die gerade in Sachen Nachwuchsgewinnung eine starke Wirkkraft entfaltet – wenn das gemeinsame Gestalten wirklich ernst gemeint ist.
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Extra-Learning: Nehmen Sie sich die Erkenntnisse aus 2021 zu Herzen. Die besten Ausbilder berücksichtigen sie bereits und sind damit sehr erfolgreich!
Das ist das Ergebnis der begleitenden Studie zu Deutschlands beste Ausbilder 2021 von Capital und Ausbildung.de. Die erfolgreichsten Ausbilder nutzen im Ausbildungsmarketing einen modernen Kanalmix, um mit der Zielgruppe auf Augenhöhe in Kontakt zu treten und sind dabei bereit, neue Wege zu gehen. Sie investieren zudem in ihre Ausbildungsverantwortlichen und scheuen es nicht, die Komfortzone zu verlassen. Dabei wird vor allem in die digitalen Skills investiert, die auch Azubis selbst als Ideengeber einbringen oder sogar an die Mitarbeiter vermitteln. Das macht Deutschlands beste Ausbilder nicht nur zu digitalen Vorreitern. Auch in Sachen Ausbildung ist das gegenseitige voneinander Lernen eine Besonderheit. Dass Azubis diesen Betrieben überdurchschnittlich häufig treu bleiben, liegt aber auch an einer frühzeitigen und gemeinsamen Zukunftsplanung und Benefits, die bereits darauf einzahlen und außerdem das Teamgefüge stärken.
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Deutschlands beste Ausbilder ist die Möglichkeit, sich intensiv mit der Qualität der eigenen Ausbildung auseinanderzusetzen, um sie langfristig besser zu machen.
Ana Fernandez-Mühl
Studienleiterin TERRITORY EMBRACE
Alle Studien 2021 rund um die Ausbildung und Gen Z
Berufsbildungsbericht 2021 – BIBB: Der Berufsbildungsbericht bildet einmal im Jahr die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt ab und dient der Öffentlichkeit als Diskussionsgrundlage zur beruflichen Bildung.
Azubi.report 2021 – Ausbildung.de: Zentrales Thema im azubi.report 2021: Die Corona-Krise und ihr Einfluss auf die Ausbildung. Wie beeinflusst die Pandemie die Ausbildung, wie zufrieden sind Deutschlands Azubis und wie verläuft ihr Weg in die Ausbildung?
STARTKLAR Schülerstudie 2021 – Ausbildung.de: Wie sieht die Zukunft von Schüler:innen in der Pandemie aus? Erwartungen von Schüler:innen an Beruf und Arbeitgeber.
Azubi Communication Study 2021 – Potentialpark: Wie gehen Unternehmen im Schüler:innen- und Auszubildenden-Recruiting 2021 vor? Wie stark belastet Corona die Schüler bei der Ausbildungssuche und wie können Unternehmen dabei helfen? Welche Kanäle werden von Unternehmen genutzt – und welche von potenziellen Bewerbern? Inklusive Ranking.
Deutschlands beste Ausbilder 2021 – die Studie – Ausbildung.de: In der Begleitstudie zur Auszeichnung „Deutschlands beste Ausbilder“ von Capital und Ausbildung.de gibt es einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Gewinner. Hier kann man in Sachen Azubi-Recruiting von den Besten lernen.
Junge Deutsche 2021 – Simon Schnetzer: Welche Werte zählen in der Gen Z? Inklusive Sonderauswertung zum Thema Jugend und Corona.
Wie Betriebe ihre Auszubildenden langfristig binden können - Wirtschaftspsychologie: Wie "tickt" die Generation Z (geboren um die Jahrhundertwende) in der beruflichen Ausbildung? Was sind entscheidende Voraussetzungen für eine emotionale Verbundenheit gegenüber dem Betrieb?
iconkid & youth Studie – Bertelsmann Stiftung: Was bedeutet die Corona-Krise für junge Menschen? Repräsentativen Befragung von iconkids & youth im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Generation Z und die Zukunft des Arbeitslebens – Marketingagentur LEWIS: Globale Studie über die Generation Z und die Zukunft des Arbeitslebens.
IG-Metall Jugendstudie Plan B – IG-Metall: Was belastet die Auszubildenden, dual Studierenden und jungen Beschäftigten während der Coronapandemie besonders? Die Studie belegt die Auswirkungen der Krise auf das betriebliche und persönliche Leben.
Zenjob Gen-Z-Studie – Zenjob: Was wünschen sich junge Arbeitnehmer:innen von ihrem Job? Welche Werte und Wünsche haben sie? Studie zum Thema Future of Work.
Die besten Unternehmen für Frauen – Arbeitgeber Studie 2021 – Brigitte: Wie steht es um Diversität, Chancengleichheit und Unterstützung für Eltern in Unternehmen? Die Studie ergründet, welche Maßnahmen zu den Themen in Unternehmen getroffen werden.
Kurzstudie zur Prüfung des Evaluierungsbedarfs der AEVO – BIBB: Bildet die Ausbildereignungs-Verordnung und die Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses zum Rahmenplan für die Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder die aktuellen Herausforderungen (Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografische Entwicklung, Heterogenität) an das Ausbildungspersonal und die betriebliche Ausbildungspraxis ausreichend ab?
New Work – Die Gen Z in der Arbeitswelt von morgen – Trendstuide des Zukunftsinstiturs im Auftrag von Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf: Was erwarten die jüngsten und zukünftigen Mitarbeitenden von ihrem Arbeitgeber? Die Studie zeigt die Wünsche und Werte der 16- bis 25-Jährigen in Bezug auf ihren (zukünftigen) Arbeitsplatz.
Volkswirtschaftliche Effekte einer Ausbildungsgarantie – Bertelsmann Stiftung: Simulation einer Übertragung der österreichischen Ausbildungsgarantie nach Deutschland
Von A wie azubi.report 2021 bis zu Z wie Gen Z – ein Blick in unser News-Archiv lohnt sich. Hier gibt es den Jahresrückblick 2021 in Top-Meldungen. Doch nicht nur zum Jahresende lohnt sich der Blick ins News-Archiv. Alle wichtigen Meldungen rund um Ausbildung, Azubimarketing und Gen Z sind dort jederzeit einsehbar. Auch 2022 halten wir Sie dort auf dem Laufenden!
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